Kirche als starke Kette einer Gemeinschaft
BESTANDSSITUATION & ZIELSETZUNG
Die aktuelle Nutzung, Dichte und Qualität entspricht nicht dem Standort und dessen Qualitäten. Aus diesem Grund wird ein neues architektonisches Konzept,
unter Berücksichtigung aller drei Säulen der Nachhaltigkeit entwickelt, welches die Präsenz der Kirche in Zukunft stärken soll und das Potenzial des Standortes nutzt. Außerdem steht das
ressourcenschonende und energieoptimierte Bauen ebenfalls im Vordergrund der Planung. Nur so kann ein zukunftsweisendes Ergebnis erreicht werden.
ROLLE DER KIRCHE
Die Kirche spielt eine wesentliche Rolle in der Gemeinschaft. Um die Präsenz der Kirche zu stärken muss sie ihre Funktionen ausbauen. Diese einzelnen
Funktionen müssen wiederum als starke Kette agieren, denn wie das Sprichwort schon sagt, ist man gemeinsam stärker als allein. Allerdings ist jede Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Deshalb müssen die einzelnen Glieder zusammen arbeiten.
Die Kirche steht somit als Kette - eine Reihe aus beweglichen, ineinandergefügten Gliedern.
LAGE
Das Grundstück der Antoniterkirche liegt mitten im Herzen der Stadt Köln direkt an der Schildergasse. Diese ist eine der meist frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Unmittelbar nebenan
grenzt das imposante Weltstadthaus von Renzo Piano, welches die Bekleidungskette P&C beherbergt und einen starken Kontrast zum sakralen Bau der Kirche bildet. Auf dem kirchlichen Grundstück
befindet sich zur Zeit das Café Stanton, Räumlichkeiten für die Gemeinde, ein 7-geschossiger Wohnturm und eine ehemalige Kinder- und Jugendeinrichtung.
ENERGIEKONZEPT
Das Projekt wurde mit Hilfe der professionellen dynamischen Simulationssoftware TAS untersucht. Es handelt sich um ein Programm zur Simulierung von Testmodellen um Aussagen bezüglich des thermischen Verhaltens des jeweiligen Gebäudes, unter Berücksichtigung von inneren Lasten, Nutzerverhalten sowie Wettereinflüssen, treffen zu können. Damit können Aussagen über Wechselwirkungen zwischen der Gebäudegeometrie, Bauphysik, Anlagentechnik und Nutzerverhalten getroffen werden. Somit werden kritische Betriebsfälle schon in der frühen Planungsphase untersucht und mögliche Fehler vermieden. Der Projektentwurf des Antoniter Quartiers Köln wurde für ausgewählte Bereiche simuliert. In zwei ausgewählten Zonen wurden verschiedene Optimierungsvarianten unter Behaglichkeitsaspekten überprüft und analysiert.
Mit Hilfe einer Verschattungsstudie kann der Sonnenstand und die Verschattung zur Wintersonnenwende (21. Dez.), zur Sommersonnenwende (21. Jun.) und zur Tagundnachtgleiche (21. Mär. bzw. 21. Sept.), jeweils zur Morgen-, Mittags- und Abendzeit angezeigt werden. Diese Referenztage und -zeiten bilden wesentliche Szenarien des gesamten Jahres ab. Diese Simulation zeigt, dass trotz der engen Randbebauung und des unmittelbar angrenzenden neuen Weltstadthauses von Renzo Piano das Grundstück relativ gut belichtet wird und die solare Einstrahlung unter energetischen Aspekten genutzt werden kann. Des Weiteren gibt sie Aufschluss auf mögliche Raumanordnungen innerhalb der Gebäudekubatur.